Heim

Aus allen Ecken Erfurts wurde zu diesem Spieltag der harte Kern der Machenden Spieler zusammengekratzt. Mit Mühe und Not kamen wir gerade mal auf 7 Spieler. Dadurch wurde sich schon am Nachmittag mit den Nordparklern auf ein Spiel mit 7 gegen 7 anstatt der üblichen 8 Spieler geeinigt. Vielen Dank dafür in den Nordpark – das gibt mit Sicherheit ein fettes Plus auf der Fairness-Tabelle. Die Option Auswechselspieler rückte damit logischerweise für uns in weite Ferne – jeder musste durchspielen. Oberste Priorität war es, gerade auf dem noch permafrostigen Boden, Verletzungen zu vermeiden. Unter anderem auch deshalb, weil wir uns nicht ganz sicher sein konnten, ob der Schiedsrichter das Spiel nicht vorzeitig beenden würde, wenn sich nur 6 unserer Spieler auf dem Feld befänden.

Mit einer noch kurz vor Anpfiff zu einer 3-2-1 geänderten Aufstellung starteten wir in unser Spiel. Anfangs ging es zwischen beiden Mannschaften hin und her, ehe sich Julian Albert mit einem seiner berüchtigten Lucio-esken Sturmläufe in das verwahrloste offensive Zentrum begab, dass Speed-Stürmer Flo aufriss, als er auf die rechte Seite rausging und zwei Verteidiger mit zog. Der Ball wurde quergelegt und der Kapitän konnte das wichtige 1:0 erzielen.

Wenig später kam Mützenmann Moses zu einer aussichtsreichen Schusschance, bei der er seine gefürchtete Pike auspackte und den Ball leider einen Meter zu weit rechts am Tor vorbeitrat.

Während des gesamten Spiels realisierten wir, wie groß der Unterschied zwischen 6 und 7 Feldspieler ist. Gerade im Mittelfeld ergaben sich so für beide Mannschaften ungewohnt viel Freiraum und deutlich mehr Zeit zum Kontrollieren der Bälle als es mit der regulären Spieleranzahl der Fall gewesen wäre. Mittelfeldwühler Valentin nutzte einen jener Räume und markierte mit einem Strahl in den linken Winkel das 2:0 – was auch zugleich den Halbzeitstand bedeutete. Die 0 konnten wir auch durch einige starke Paraden von Mini-Courtois Vincent in die Halbzeit retten.

Nach der Pause schwanden spätestens Mitte der zweiten Halbzeit bei beiden Teams merklich die Kräfte. Dennoch wollten alle 14 Spieler Omas Weihnachtsessen wieder von den Rippen bekommen und so wurde selbstverständlich auch bis zum Ende durchgezogen.

Clemens Gerlach erzielte nach einem herrlichen Solo im linken Halbraum, bei dem er 4 Gegenspieler stehen ließ, das 3:0 und stellte sich anschließend beim Schiedsrichter, als dieser ihn nach seinem Namen fragte, zurecht mit „Musiala“ vor.

Unser Sechser Hennes Hollo, der heute überall auf dem Feld auftauchte und mit Valentin vorne ein kongeniales Duo bildete, spielte einen unglücklichen Fehlpass, der in der Folge zum Anschlusstreffer für Nordpark-City führte. Davon angestachelt schnappte er sich quasi direkt nach dem Anstoß den Ball auf der Höhe der Mittellinie und „kopierte“ das Tor von Clemens Musiala,- nur noch ansehnlicher und spektakulärer.

Doch auch die Nordparkler hatten dem etwas entgegen zu setzen und schlossen aus halbrechter Position ins kurze Ecke ab, bei dem Vincent nicht glücklich aussah. Allerdings waren sich unsere beiden Innenverteidiger sicher, dass er bei dem Gegentor machtlos war, weil sie gesehen hatten, dass seine beiden Handschuhe bei den eisigen Temperaturen zwischenzeitlich am Pfosten festgefroren sind – deshalb kein Vorwurf.

Unser Gegner raffte sich nun erneut zusammen, mobilisierte die letzten Kräfte und musste notgedrungen die eigene Defensive vernachlässigen, um die Chance auf einen Punktgewinn zu wahren. Minütlich sahen wir uns jetzt mit dynamischen Angriffen über unsere rechte Abwehrseite konfrontiert und stellten uns einige Male vor Herausforderungen, die wir aber alle gemeinschaftlich klären konnten.

Nun schlug die Stunde des Teilzeit-Torhüters und dem Mann, der mehr Tricks als Ballkontakte verbuchen kann, Flo Steih. Einen geschätzten xG von 3,65 alleine in der ersten Halbzeit, wo unter anderem ein Hackentrick fehlschlug und eine schöne Brustannahme nicht verwertet werden konnten, schlugen ins statistische Kontor. Durch einige Kontergelegenheiten gegen Ende des Spiels kamen noch mehrere Großchancen hinzu. Bei der ersten lief er alleine auf den gigantisch wirkenden Schlussmann zu, dem man anmerkte, dass dies nicht sein erster Tag im Tor war. Mit einer stoischen Gelassenheit schloss Flo ab – und die Nummer 1 der Nordparkler klemmte den Ball mit seinen Knien ein.

Egal – nächste Minute, nächste Chance: wieder tauchte Flo alleine vorm Torwart auf, konnte den Ball irgendwie vorbeilegen und kam somit endlich auf sein ersten Saisontreffer. Alles andere als satt schnürte er nur 2 Minuten später seinen ersten und überfälligen Doppelpack in seiner Hochschulligakarriere.

Wir bedanken uns für das intensive Spiel und vor allem für das fairen Sportsgeist bei Nordpark-City.

Gast