Montag 20:00 Uhr Grubenstraße Anpfiff. Das letzte Spiel der Saison ist gestartet, für beide Mannschaften steht vor dem Match schon alles fest und dennoch sind beide Teams hoch motiviert für den Sieg. Nach anfänglichen Schwierigkeiten für die Orion 111 haben sie sich schnell gefangen und standen hinten gut und ließen nur wenig zu. Nachdem das Spiel für beide Mannschaften sehr ausgeglichen war setzte der Motor und Antreiber der 111er Jakobus Kuring mit einer überragenden Finte und anschließenden Pass auf Tim Brockmann, welcher seine ganze Erfahrung und Raffinesse in seinen Abschluss lag ein Zeichen. Tor 1:0 für die Jungs von Orion, ein nicht zu haltender Strahl unten links ins Eck.

Halbzeit.

Die Jungs und Mädchen der Geraforellen ließen sich davon aber nicht einschüchtern und spielten weiter mutig auf. Nach einem missglückten Angriff der Jungs von Orion kam der Ball aus der hälfte der Geraforellen als Flanke vors Tor, der Stürmer der Forellen konnte diese Flanke für sich nutzen und verwandelte mit einem gezielten Kopfball den Ball im Tor. Die tripple 1 Jungs zeigten sich davon wenig beeindruckt und setzten nur wenige Minuten später durch Ihren Star-Joker Jannes Tornado Otte klar, dass sie das Spiel gewinnen wollen. Das Tor erfolgte in Typischer Tornado Manier, aus dem Mittelfeld kam der Ball auf Luis Michel, dieser setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und dann Querpass  auf Jannes Otte, welcher schon vorher wusste wohin er den Ball schießen will. 2:1 und noch immer war es ein heißer Kampf nach einem Eckball von den Geraforellen und einem nicht gegebenen Foul am Innenverteidiger der Tripple 1 fiel der Ausgleich für die Geraforellen. Abpfiff.

Nach dem Spiele zeigten sich beide Mannschaften sehr sportlich und reichten sich die Hände.

Blub, blub, blub,

wir sind der geilste Club.

Das könnte das letzte Spiel gewesen sein, auf jeden Fall der letzte Spiel derer, die damals die Forellen gegründet haben. Und deswegen kommt hier kein Rückblick zu unserem Spiel gegen Orion, sondern ein Rückblick auf die die ganze Existenz der Forellen.

Das waren: 6 Spielzeiten, 53 Spiele, 75 Tore, 165 Gegentore, 41 Punkte, 8 unterschiedliche Torhüter, 2 Rote Laternen, 23 Doodle-Umfragen, Werbung durch zwei Spitzenpolitiker und Andreas Bausewein, die geilsten Trikots der Hochschulliga und 1 Trainer/Papa/Manager/Diktator Malte. Es gibt aber noch viel mehr Dinge, die sich nicht so einfach abbilden lassen. Hier sind ein paar Highlights:

Gründung: Wir wissen nicht mehr wie es begann, aber irgendwann wollte Malte in die Hochschulliga. Er hat ein paar von uns gefragt: Lass mal ne Mannschaft gründen. Wir haben ja gesagt, nach Freund*innen gesucht und schon ging los. Die erste Nachricht in der WhatsApp-Gruppe damals war von Malte: „Irgendwer müsste das organisieren, aber ich hab da eigentlich keinen Bock drauf” – famous last words bevor er uns drei Jahre hinterhergerannt ist, damit wir rechtzeitig das Geld überweise, Spielberichte schreiben und uns überhaupt um irgendwas kümmerten. Der Name wurde damals lange erdoodelt, mit im Spiel waren: Rot-Weiß Insolvenz, Nordhäuser Kornstars, FC Erfurter Puffbohnen, FC Harvard an der Gera, FC Pneumatik Notbremse, FC Erfoot, FC Geradelfine, FC Gerablauwale und dann zu guter Letzt: Geraforellen!

Das erste Tor: War ein Banger in der Corona-Saison. Wir als neues Team durfte direkt mal gegen die Meister von Roter Stern ran und haben dann bei Eiseskälte und Nieselregen im November 2020 erstmal solide 7:1 auf den Sack bekommen. Aber das eine Tor hatte es in sich, grandioser Spielzug über die rechte Seite, Olivia die allein vorm Torwarte auftauchte und eiskalt verwandelte. Und diesen Ehrentreffer, wären wir in der nächsten Saison vermutlich gar nicht angetreten.

Unser Mannschaftsabende bei Malte: Die Forellen waren immer eine Mannschaft, die vor allem aus Leuten bestand, die gerne über Fussball redeten, aber relativ schlecht Fussball spielen konnten. Dementsprechend hatten immer alle irgendwas taktisch absurd sinnvolles zu sagen und wussten was der Mannschaft fehlte und wie wir gewinnen würden. Ein Pass spielen konnten aber wenige, einen Torschuss oder eine Halbzeit lang laufen quasi niemand. Dementsprechend langwierig und sinnfrei waren unsere Mannschhaftsabende bei denen wir mit Moderation und Tagesordnung stundenlang irgendwas besprachen, das dann eh niemand umsetzen konnte. Doppelt sinnlos, weil Malte sich als Spieler, Trainer, Manager quasi gottgleiche Macht garantieren ließ und alle Bemühungen einen Mannschaftrat zu gründen durch Intrigen zum scheitern brachte und so am Ende ehr einfach selber entschied. Ich möchte hier kurz auf unsere eine Aufstellung verweisen, bei der wir einen linken, der keinen Rechten Mittelfeldspieler hatten. Schräg!

Famousness: Ihr kennt die Videos, von Gian mit Ramelow, Scholz und Bausewein noch nicht? Geht auf unseren Insta-Account und schaut sie euch an, sofort. Es wird nie nicht witzig sein, Ramelow dabei zuzuhören, wie er „die Forelle ist ne ganz schnelle” sagt.

Trikots: Regenbogenärmel, schnelle Forelle, Schuppenmuster, ein fischiges Babyblau, das Logo der HSL, der Forellen und die Werbung von Schlunz, das alles machen unsere Trikots zu den besten der Liga. Was die wenigsten Wissen: Die Hälfte der Mannschaft hasst die Trikots, weil es eigentlich keine Fussballtrikots sondern Eishockey-Teile sind. Ungefähr aus dem gleichen Material wie eine Plastiktüte.

Zu guter Letzte dann doch noch was zu unserem letzten Spiel, es war eigentlich ein Bilderbuch-Forellenspiel: Gut gespielt und nicht gewonnen, 2:2 gegen Orion, Jonas hat eine Gelbe fürs Meckern bekommen, Janek unnötig Leute gefoult, Malte hat einen Hackentrick erfolglos probiert, David viele lange Bälle geschlagen, es gab einen Livestream den zu Hochzeiten zwei Leute geschaut haben und die Hochschulliga hat das Spiel fünf Minuten vorher beendet, weil natürlich das Bundesliga-Einlaufen der Spiele danach wichtiger war. Trotzdem hat’s uns Spaß gemacht.

Und darum ging’s doch all die Jahre.

Danke an alle, die da waren, mitgespielt haben, organisiert haben, Livestreams gehalten und kommentiert haben, Fotos gemacht und Trikots gesponst haben (Schlutz)!

Danke an alle.